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German - Once In A Lifetime

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Commission: Inconcabille by NaipesInk
千里の道も一歩から。"Senri no michi mo ippo kara"

Der Anfang unserer Existenz, war nicht immer einfach, richtig? Wir haben gelernt, zu überleben. Wir waren ungewollt frei mit jeder Faser unseres Körpers, denn niemand fühlte sich für uns zuständig. All die positiven Eigenschaften, die einen Menschen ausmachen - all diese beglückenden Gefühle, ... Beziehungen, Bande - sie wurden bei uns nicht erschaffen, geknüpft. Kindheit... wir mussten früh erwachsen werden. Wir arbeiteten für unseren ‚vollen‘ Bauch, oder stahlen so manche Kleinigkeit auf den Märkten. Wir kannten keinen Spiegel. Wir wussten nicht, wie wir aussahen oder wer wir sind und - was aus uns wird. Ein unsichtbarer Motor erhielt uns am Leben und trieb uns, Schritt für Schritt, immer weiter nach Vorne. Die Jahre zogen ins Lande, die Welt blieb nicht stehen, sie drehte sich und eigentlich, wirklich, wäre es IHR egal, was mit uns geschehe. Ja, die Welt würde sich weiter drehen, ob nun mit uns;- oder ohne uns. Wir hatten kein Gefühl für Recht oder Unrecht. Hatten wir ein Gewissen?

Schauten wir denn nicht zu den Personen auf, die einen spirituellen Fluss ihr Eigen nennen durften? Waren wir denn nicht fasziniert von diesen Menschen, die spielerisch die Elemente beherrschten? Ich, war, e.s, definitiv. Tiefe Bewunderung in den weit aufgerissenen grauen Seelenschlünden für jene, die auserwählt wurden. Meine Schritte führten mich fort, von meiner Heimat, fern von Jang Hui. Die Feuernation offenbarte ihre Licht,- und Schattengestalten. Schaue niemals zurück, Thaye - die Vergangenheit ist nicht mehr die Welt, auf der wir wandeln, sondern die Zukunft! Was auch immer du erlebt haben mögest, als Knabe, es darf dich nicht belasten. Du weißt doch, wir leben alle unter dem gleichem Himmel, aber haben nicht alle den selben Horizont. Als sich die Portale öffneten und die Luft uns ergriff, als wir richtig begonnen haben zu atmen und zu leben, da hast du dich noch mit deinen selbstauferlegten Schatten herum geschlagen. Ein ‚Grund‘, das wir uns damals auf einem unterschiedlichem Level der Entwicklung getroffen haben.

Ich weiß nicht, welche grausamen Monster du gejagt hast oder welche dich jagten, Fakt ist: Ich war schon eine Meisterin der Luft, empfand diese neue Gabe als Aufgabe und Herausforderung. Und dann, hast du nach meiner Luft gegriffen und dich als einen anfänglichen sturen und egoistischen Mann entpuppt. Schattenverziertes Wimpernmeer, welches oft die grauen Spiegel verschloss. Eine unbeschwerte Hand, mit filigranen Fingern, die auf einer faltendurchzogenen Stirn lag. Ein tiefes Einatmen, wo die wohlgeformte Brust anschwoll und ein tiefes Ausatmen, durch zitternde feine Nasenflügel die Luft aus meinen Fängen entlassen. All das, wenn du Unsinn anstelltest oder unüberlegt gehandelt hast. Du musstest viel lernen, du musstest dein Geschenk annehmen, es lernen zu akzeptieren. Akzeptanz, es war so schwierig, warst du doch so rau wie ein Stein. Rohdiamant. Die tiefen Furchen deiner Kindheit, waren spürbar. Ein Einzelkämpfer, an jeder Front. Ein Kopfschütteln. Du wolltest immer mit dem Kopf durch die Wand und bist mit dieser Einstellung gescheitert. Weißt du, das Leben, es wird nicht einfacher und erst, als du DAS erkanntest, konntest du dich öffnen.

[ 2014 | 12 | 05 ]

D
eine Blicke sprachen Bände, ich konnte dich im Laufe der Zeit lesen, wie ein offenes Buch und es erfreute mein schlagendes Herz. Jeder Blick war anders, erfrischend, neu, je nach Moment oder Begegnung. Verzeih mir, ich konnte es mir nicht verkneifen, zu lachen, als du versuchtest, Mūlādhāra zu öffnen und für dich einzunehmen. Das Wurzelchakra ist der erste Weg, zu einem wahrem Meister, es steht für Überleben, Instinkte, Urvertrauen, Stabilität, Durchsetzungsfähigkeit. Ich war froh, dich davon abzuhalten, Sand zu essen, um mit dem Boden eins zu werden, aber ich schaffte es nicht, dich aufzuhalten. Schlussendlich, lagst du in der Tempelanlage, halbnackt auf dem Boden. Du hast eine nicht kon­ven­ti­o­nelle Art, die Dinge an zugehen und zu lösen. Ich saß neben dir, im Schneidersitz und versuchte zu meditieren. Dies gelang mir nur bedingt. Mit einem offenem Auge, betrachtete ich dein Vorhaben und wusste nicht, was ich davon halten sollte. Oh ja, verzeih mir, ich wollte dich nicht auslachen, aber dieser Moment war sehr prägend für mich.

    Eine ganz neue Seite, lernte ich an dir kennen. Du warst so ruhig und ausgeglichen, eins mit dir selbst und der Natur, mit deiner Umwelt. Es ist bar jeder Wirklichkeit, ich hätte schwören können, an deinen Füßen, dort fing es an zu leuchten. Der Chakrafluss nahm seinem Lauf und wurde am nächsten Portal gestoppt. Deine weiche Wange, auf dem kaltem glatten harten Stein. Dein friedlicher und zufriedener Gesichtsausdruck, deine dezent öffneten Lippen, die erleichtert die warme Luft ausatmeten. Deine Augen waren geschlossen und du hattest dich nicht aus dem Konzept bringen lassen, als ich lachte. Ich bewundere dich dafür. Ein unzähmbares Temperament, welches mir provokant und frech entgegen schlug und nun;- bist du einsichtig und lässt dich von mir leiten und führen. Ist das eine Spur von Vertrauen? Ich nahm vier Lotusblätter in meine Hand und verteilte sie auf deinem Rücken. Das geplante Meditieren verlief sich, während ich dich betrachtete. Das sachte Beben deines Oberkörpers, das zarte Muskelspiel, deutlich sichtbar auf deinem Rücken. Innerlich verfluchte ich mich - Närrin - ich sollte auf dich Acht geben und dich begleiten, aber nicht dich betrachten. Zu mindestens nicht so.

[ 2014 | 12 | 07 ]


Für meine Augen existierte keine Kleidung mehr, die sich um deinen Oberkörper schmeichelte. Ich sah dein Blut, welches durch Rubinadern und Saphirvenen floss. Nicht nur du, konntest die Verbindung zur ‚fleischlichen‘ Welt trennen. Ich sah, was verborgen in deiner sterblichen Hülle sich regte und wallte. Ich würde lügen, wenn ich behaupte, dein Anblick hat mich kalt gelassen. So versteckte ich meine wahren Gedanken und Empfindungen, unter einem leichten Lächeln, wohlwollend und offen, nur für dich allein. Die erste Hürde hatten wir gemeistert. Du hättest Stunden und Tage, an diesem Ort liegen bleiben können. Du fühltest dich wohl und befreit. Kein sonst so schelmischer Blick zu mir herüber, ob du mein Lächeln registriert hast? Oh! Du nanntest mich verrückt und wahnsinnig, als ich mit dir die nächste Station besuchen wollte. Da offenbarte sich deine alte Sturheit, vielleicht war es auch Sorge und Angst. Nur, wovor? Umso mehr du dich auf dein neues Leben einlässt, umso provokanter wird die Auseinandersetzung mit deinen alten Schatten und Monstern. Du hattest geglaubt, du kannst sie für Immer und Ewig verschließen, sie in deinem Herzen aufbewahren. Niemals mehr, wolltest du dich mit deiner Vergangenheit auseinander setzen. Ich weiß aus Erfahrung, dass dieser Balanceakt nicht einfach wird. Aber, ich glaube an dich.

Der imposante Wasserfall forderte deinen Respekt. Diese Höhe, dieser reißende Strom, das ohrenbetäubende Sausen und Tosen der Wassermassen. Das Becken aus kristallklarer Reinheit und erfrischender Nässe. Ich führe und begleite dich. Noch bist du kein Teil von mir, geschweige denn, ich von dir. Noch nicht. So führten deine Schritte dich empor, zu dem Felsvorsprung. Ich sah dein Gesicht nicht, ich sah dich nicht mehr, ich konnte mir nur vorstellen, mit welchen Überlegungen du zu kämpfen hattest. Ich ließ mich auf einem großem Stein nieder und erhob meinem Kopf, um zum Anfang des Wasserfalls empor zu blicken. Wieder war es diese wohlwollende warme Lächeln, welches über meine Lippenkelche huschte, als ich dich erblickte und registrierte, welchen Konflikt du gerade austragen musstest. Das Wasser war eiskalt und mit sich reißend. Sei vorsichtig. Deine Mimik war zunächst fluchend, verfluchend und ich hätte schwören können, dass ein;- „Verdammte Arjuna“ von deinen Lippen perlte. Svādhisthāna, das süße und liebliche Chakra, wollte sich öffnen, es steht für Sexualität, Gefühle, Kreativität, Begeisterungsfähigkeit, Erotik. Deine Blockade war groß und mein eigenes Bedürfnis wuchs. Wieder diese Betrachtung und Musterung aus grauen Seelenschlünden. Lass es zu, Thaye. Innerlich ein begieriges Brummen des Chakras, es wollte Besitz ergreifen, dich fesseln. 

Keine Harmonie, kein Gleichgewicht, keine Balance, sei auf der Hut! Habe ich dich ‚überschätzt‘? Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete ich deinen Kampf mit den Wassermassen. Ich befürchtete deinen Fall. Du konntest dich selbst regulieren und wurdest wieder Herr über deinen Körper und auch über deinen Geist. Fließende Bewegungen, als du dich auf dem Felsvorsprung hinknietest und die reinigende Kraft des Wasser zulassen konntest. Erst ab diesem Zeitpunkt erkannte ich deine Vollkommenheit und war beeindruckt, wie du dich entschieden hast. Erst waren meine Wangen umschmeichelt von einem Hauch rot, bevor mich die komplette Schamesröte in Beschlag nahm. Nun war ich diejenige, die dich verfluchte. Bewahre Ruhe und Haltung. Alte Muster meiner Vergangenheit, die mich zwickten. Ich konnte sie akzeptieren, sie waren ein Teil von mir, ungeliebt und dennoch toleriert. Bei deinem Anblick, nun... ich bin ein ‚Kind‘ dieser Welt und gewiss nicht auf den Mund gefallen, doch war ich sprachlos. Es ging hierbei nicht um mich, sondern um dich. Empfindliche warme Haut, das größte Organ des Körpers, wurde komplett eingehüllt. Trotz der eisigen Kälte, wurde durch die Strömung dein ganzer Körper in Wallung gebracht. Du fühltest dich nicht, als würdest du gleich erfrieren, eher - als wärest du eine lebendige feurige Fackel. 

[ 2014 | 12 | 09 ]

Du bist nicht gefallen. Du hast nicht aufgegeben. Du hast dich deinen Dämonen gestellt. Ich kann keine Gedanken lesen und schon gar nicht, kann ich in deinem Herzen voller Vergangenheit wühlen. Der Fluss aus reinem unschuldigem unberührtem kristallklarem Wasser soll dir helfen, mit alten Erlebnissen abzuschließen und sie neu, sowie passend in deine Vergangenheit einzubetten. Absurderweise empfinde ich Befriedigung, für deine Reinigung. Es tut mir auch gut, dass du diesen Weg gehst, gemeinsam mit mir. Diese spirituelle Reise wird dir helfen, deine Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern und auszubauen, damit du den Titel als Meister mit Ehren tragen kannst. Ob ich deine Mentorin bin? Ich weiß es nicht. Es kann sein, dass ich dir oft auf die Nerven falle, da ich eine besserwisserische Art an den Tag lege und oft, wirke ich bestimmend. Wir sind beides starke Charaktere, wir wissen, wie wir uns in dieser Welt behaupten müssen. Oft genug, haben wir die Ellenbogen ausgefahren, um uns unseren Weg zu bahnen. Ich möchte dir nicht weh tun. Du musst mich bremsen, denn auch durch dich, lerne ich. Ich mache Fehler und bin bereit, auch von dir zu profitieren. Begierig nach dem Leben und nach der Erfahrung. Ja, die Summe all unserer Irrtümer, bilden unsere Erfahrung. In meiner Brust brennt ein wachsendes Leuchtfeuer. Sorge, dass dein irdischer Körper sich zur Schwäche verleiten lässt. Doch du findest genau den passenden Moment, um dich zu erheben.

Wie lange hast du dort Oben verharrt? Gefühlte Stunden und doch, waren es nur Minuten. Statt gegen den Strom zu schwimmen, hast du dich entschlossen, mit ihm zutreiben und ihm zu vertrauen. Vergiss nie, wir müssen nicht immer einer Meinung sein. Du hast deinen eigenen Kopf und das möchte niemand ändern, der einen klaren Verstand und ein reines Herz besitzt. Ich möchte nur, dass die Ungetüme deiner Vergangenheit mit genommen werden, ins klare Gewässer und in die endlos erscheinende Tiefe. Balanceakt. Reinigen, schützen, bewahren, ehren, tolerieren, akzeptieren. Und nun, standest du dort Oben und warst deinem Körper bewusster denn je. Jede Regung brannte in einem Wechselspiel aus warm und kalt. Das Wasser perlte und sprudelte über deine nackte Haut, floss durch dein Haar, am Hals herab, über deine muskulösen Arme und deine starken Hände. Es kühlte deine Brust und peitschte dein lebendiges Herz empor, es versank kurzweilig im Bauchnabel und huschte dann wieder von dannen. Es umschmeichelte deine vor Kraft strotzenden Lenden und folgte unaufhörlich dem Weg, über deine Oberschenkel, über deine Knie, hinab zu deinen Füßen. Mir als Zuschauerin blieb nichts anderes übrig, als eine fein geschwungene Augenbraue zu heben. Ein Biss von perlweißen Zähnen, hinein ins Fleisch der Unterlippe. Ich als Protagonistin des Larvenlebens, musterte meinen Antagonisten wieder ausgiebig. Schamgefühl? Wohl ein wenig? Ich kann nicht erklären, woher diese Emotionen kommen, ich nehme sie vollkommen hin, verschließe mich nicht vor ihnen. Nur, dir das zu zeigen, es dir zu sagen, es dir ‚fühlbar‘ machen? Das, konnte ich nicht. Das, war nicht meine Aufgabe. 

Du musstest dich wieder entscheiden. Oben bleiben und dich vollkommen ankleiden, oder wagst du den Sprung herab? Nass, warst du eh. Es spielte also keine Rolle mehr. Deine kindliche Ader durchbrach deinen Verstand, nachdem das nächste Portal geöffnet wurde. So sprangst du herab. Du wolltest elegant und männlich wirken. Du wolltest den perfekten Sprung absolvieren. Hm, ob du mich beeindrucken wolltest, imponieren?¿ Jedenfalls, konnte ich mir ein weiteres Lachen nicht verkneifen. Noch nicht erfahren genug, wurde es ein Taumelflug mit unserem luftigem Element. Eine Drehung, eine Rolle, eine Schraube und all das, wirkte vollkommen unkontrolliert. Kurz vor der Wasseroberfläche, konntest du stoppen und verdutzt war dein Blick. Nur ein Wimpernschlag, dann bist du ins Wasser ‚gefallen‘. Ich musste mir den Bauch halten, du sahst so amüsierend aus. Als du dann wieder auftauchtest, aus dem klarem Wasser und dich präsentiertest, wie du geschaffen wurdest - nun, da floss mir das Blut in den Kopf, in die Wangen, mir wurde so warm. Deine Hände waren in deine Taille gestützt und dieses Grinsen, auf deinen Lippen. Dieses Grinsen sprach: Und nun bitte die Höchstzahl an Punkten für diesen perfekten Sprung! Du hattest in diesem Augenblick dein Schamgefühl verloren. Es war dieser erhabene Stolz, der aus deinen Augen sprach. Dieses Selbstbewusstsein, welches mir zu schaffen machte. Ich hatte meine Fassung verloren, funkelte dich böse an und bekam kein Wort heraus. Gefesselt von deiner Erscheinung, scheuchte meine Körpersprache dich wieder hinauf. Dorthin - wo du deine Kleidung abgelegt hattest.

[ 2014 | 12 | 13 ]


Ich wirkte, nachdem ich von meinem steinigen ‚Sessel‘ aufstand, wie eine imposante Offizierin der Feuernation. Meine heimatlichen Wurzeln schlugen um sich und zeigten dir, dass ich diese Aktion nicht tolerierte und absolut nicht lustig fand. Vielleicht hast du es so empfunden? Ich konnte diesen Moment nicht aushalten und war nicht stark genug. Ich war peinlich berührt, sowie amüsiert und konnte damit absolut nicht umgehen. Ich wusste nicht vorhin mit mir. Du hattest dich angezogen und wer weiß was du dachtest... jedenfalls, hörte ich dich niesen und wusste, dein Körper war doch schwach geworden. Wir mussten auf unserer Reise eine Pause einlegen, damit du vollkommen gesund wirst. Wenn dein Geist gesund ist, ist es dein Körper auch. Wenn es dir körperlich nicht gut geht, ist auch dein Geist ‚vergiftet‘. Nun lag Mitleid in meinem Blick. Ich begleitete dich zurück in die Tempelanlage, in dein Reich. Wieder offenbarte sich eine bestimmende und dominierende Ader meinerseits, denn ich verdonnerte dich zur Bettruhe. Du warst von einer Erkältung bedroht. Doch wie schon bekannt, wolltest du dich nicht fügen und warst stur. Ich meinte es nur gut. Die Waisenkinder dieser Welt allerdings, verstanden diese guten Absichten zu Anfang nicht. Sie mussten es erst lernen. Ich konnte mir schon denken, dass du dich nicht an meine Empfehlung bindest. Abwinkend. Harmlos. Das Dilemma kam hinterher. Ich konnte dich nicht zwingen, geschweige denn fesseln.

Wer nicht hören will, muss fühlen. Ich hätte es dir gerne erspart. Es gab einen lauten Rums, vor meinem Reich. Finger, die sich in das alte ehrwürdige Holz gruben und herab rutschten, eine Spur hinterließen. Für immer. Mehrmals ein Blinzeln. Meine Tür öffnete sich und ich fand dich, liegend im Flug mit luftigen imposanten Decken. Du warst nicht wirklich mehr, ansprechbar. Worte verließen deine Mund und ergaben dennoch keinen Sinn. Klein, lieblich, zierlich - diese Worte treffen nur bedingt bei mir zu. In solchen Momenten, kann ich unerwartete Kräfte entwickeln. So half mir der Wind, dich zu tragen, zu meinem Bett. Flüssige Perlen auf deiner Stirn, wohl auf deinem ganzem Körper. Dich hatte das Fieber ergriffen. Dein Körper war hitzig. Dein Atem schwer und feurig. Ob ich dich berühren wollte oder nicht, das stand nicht zur Debatte. Ich musste. Ich ehre und respektiere dich, so ist auch deine irdische Hülle kostbar. Und vielleicht war es auch meine Scheu, die mich kurzzeitig blockierte. Ich organisierte all das, was ich brauchte, um dich weiter zuführen. Du hast nicht mit  Manipūra gerechnet. Das Nabel- oder Solarplexuschakra kam wie ein leuchtendes Juwel und das warst du in diesem Moment auch. Leuchtend und von Innen her, brennend. Hast du ein Chakra-Portal geöffnet, musst du den Weg bis zum Ende gehen.

[ 2014 | 12 | 22 ]


Ich selbst habe nicht damit gerechnet, dass du so rasend schnell in den Besitz genommen wirst. Ganz zärtlich und vorsichtig, strich ich deine Kleidung vom Oberkörper, vor deinen Lenden, hielt ich inne. Innerlich tief durchatmend. Ich habe dich nicht alleine gelassen, nicht in diesem Moment. Ob du nun meine Hilfe wolltest oder nicht, ich ließ dir keine Wahl. Ein kalter Umschlag, lag um deine Schläfe. Dein Körper, deine Haut, sie glühte. Zehn Blätter des Lotus, lagen auf deinem Oberkörper und auf deinem Bauch. Dein schwerer Atem, erfüllte mein Reich, ließ ihn lebendig klingen. Hm, wieder die alten Dämonen, die an deinem Fleisch nagten. Meine Hand, lag auf deiner vibrierenden Brust und ich erkannte die Zuordnung des Chakras. Willenskraft, Selbstvertrauen, Persönlichkeit, Entwicklung des Ich, Selbstkontrolle, Gefühle, Sensibilität, Macht, Durchsetzungskraft. Du wurdest blockiert durch wenig Lebensenergie, Gefühlskälte, Gleichgültigkeit, Unsicherheit, mangelndes Selbstbewusstsein, Machtbesessenheit, übertriebener Ehrgeiz und Leistungsdenken, Rücksichtslosigkeit, Wutanfälle, Essstörungen, Schlafstörungen, Ziele nicht zu erreichen, keine Durchsetzungskraft, blockierte Gefühle, Magenerkrankungen. Wieder, blinzelte ich mehrmals und tupfte dir den Schweiß vom Körper, von deiner Haut. Eine Duftlampe stimulierte nun deinen Geist und deine Nasenflügel fingen an zu zittern.

Gerüche von Lavendel, Kamille, Zitrone, Anis, Grapefruit, Fenchel erfüllten mein Reich. Um die Blockaden zu lösen, die dich behinderten, streichelte ich über deinen Bauch. Meine filigranen Finger, zusammen mit den Fingerkuppeln, ergaben für dich eine lindernde Massage. Das nächste Portal öffnete sich und offenbarte dir ein hohes Maß an Energie und Lebendigkeit, Selbstbewusstsein, Tatkraft, starke Persönlichkeit, Macht im positiven Sinne einhergehend mit Sensibilität und Mitgefühl, intuitive Entscheidungen aus dem Bauch heraus, Gefühle konnten von dir akzeptiert und gelebt werden, gute Nerven und ein guter Schlaf. Natürlich dauerte es eine Weile, bis dich der heilende Schlaf erreichte. Ob du noch mit erlebt hast, wie das Feuer deine Haut küsste? Ich wurde müde, es war anstrengend und herausfordernd. Noch nie begleitete ich einen zukünftigen Meister, auf diese Art und Weise. Kleine in wohlriechende Flüssigkeit getauchte Wattestücke, lagen überall verteilt auf deiner Brust und auf deinem Bauch. Feuer, welches sacht brannte und die Hitze verstärkte. Ich löschte die Hitze, das Feuer, indem ich ein kleines rundes Glasgefäß nutze. Ja, das dritte Chakra war verbunden mit dem Element Feuer. Ich weiß nicht, wie es geschehen konnte... ich schlief auf deiner Brust ein und lauschte deinem Herzschlag, der zunehmend entspannter und ruhiger wurde, tiefer und schläfriger. 

[ 2014 | 12 | 29 ]


    Es war dein starker Arm, in Kombination deiner Körperwärme, die mich weckten. Du hattest einen Arm um meine Schultern gelegt. Dein warmer Atem floss durch meine dunkelbraunen Haare und umschmeichelte mein feines Gesicht. Ich träumte die irrwitzigsten Gedankengüter und setzte mich mit meiner Vergangenheit auseinander. Mein Kopf war auf deinem Oberkörper hin und her gewandert und hatte den idealen Schlafplatz gesucht. Von deinem Bauch, schob sich meine Wange über deine Haut empor, über dein schlagendes Herz bis zu deiner Halsbeuge, um dort zu verweilen. Weit aufgerissene Augen, als ich meinen Liegezustand registrierte. Ich war erschrocken und zunächst verunsichert. Empfand deine Gegenwart und deine Wärme, den Geruch deiner Haut und das Geräusch deines Atems als angenehm. Ich konnte mich mit dir arrangieren und schloss meine Seelenschlünde unter einem tobenden finsterem Wimpernmeer um zu genießen. Wild trommelte zunächst mein Herz gefühlt gegen meine Rippen. Ein Leuchtfeuer durchströmte mein Zentrum aus reinstem Licht, alle Synapsen wurden angeregt. Absurderweise empfand ich auch tiefe Freude, die mein ganzes Antlitz erhellte und mir ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Ich ließ diesen intimen Moment zu und genoss ihn in vollen Zügen. Nur noch ein paar Minuten und noch ein wenig länger, dachte ich. Du hattest es geschafft und ich war erfüllt von Stolz. Anāhata, die Unbeschädigte kündigte sich in warmen Wogen an. Es war dieser warme zärtliche Wind, der mich berührte und jedes feine Haar auf meinem gesamten Körper kitzelte.

Es war dein Wind, geführt von deiner starken männlichen Hand. Dein Wesen nahm mich zusammen mit dem Herzchakra vollkommen in Besitz. Unsere Bände wurden enger geknüpft. Ich hörte und fühlte mein Herz, sowie dein Herz im gleichen Takt schlagen. Vielleicht war es dir nicht bewusst, als dein blutdurchströmtes Organ mir deine Menschlichkeit zeigte, sowie deine Zuneigung zu mir. Ob du meine Gefühle dein Eigen nennen konntest? Als zukünftiger Meister solltest du wissen, dass ich mich an deiner Seite geborgen fühle. Ich hoffte inständig, dass ich zu dir durchdringen konnte. Diesen Moment wollte ich eigennützig für die Ewigkeit erschaffen, ihn festhalten und niemals mehr hergeben. Doch dies ist nicht Sinn und Zweck unserer Reise, deiner Bestimmung. Hast du geruht und warst in dem Meer aus mannigfaltigen Träumen versunken? Oder hast du über mich gewacht? Sacht rieb meine warme Wange an deinem Hals entlang und ich konnte es nicht unterdrücken, dieses wohlige Seufzen welches über meine Lippen floss. Ausgeprägte Muskeln die anfingen zu arbeiten. Es war dein Arm, der mich enger an dich drückte und mir mehr denn je das Gefühl von Geborgenheit schenkte. Ich brannte von Innen und war berührt von deiner Fürsorge, die du mir entgegen brachtest. Der unsichtbare Faden wurde enger gewebt und der gleiche Rhythmus der Herzen näherte sich. Wie erwähnt, hätte aus meiner Sicht dieser Moment Ewigkeiten überdauern können. Doch es wurde Zeit den nächsten Schritt zu wagen und dich weiter voran zutreiben. Das Ziel war zum Greifen nah und du wolltest es dir nicht entgehen lassen. 

[ 2015 | 01 | 14 ]



German - "Story".
Verdammt Blüte XD du steckst an und animierst. Und du schreibst klasse.
:iconkissixhime: Verzeih mir :3

- Wird bei Gelegenheit & Freizeit erweitert.
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KiSsicchi's avatar
Ooooh, das Update gefällt mir! Sehr sauber und hübsch und farblich passt es auch zu den beiden :love:
Der 'Untertitel' mit den Schriftzeichen ist auch genial, hat was c: hast du wirklich schön abgerundet :heart: